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Ökologisch Fotografieren ohne Fotostudio

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Wie ich schon vor ein paar Beiträgen angekündigt habe, möchte ich Wege aufzeigen, wie Fotografie nachhaltig und ökologisch sein kann. In meinem ersten Beitrag widme ich mich der Frage, ob ein Fotostudio eine “Umweltsünde” ist und welche Alternativen es gibt.

Ein Fotostudio hat, wenn es um nachhaltige Fotografie geht, einige Nachteile:

Erstmal braucht man eine Wohnung, ein Zimmer, ein Loft – kurzum ein Studio , dass gemietet oder gekauft werden muss. Das verursacht jede Menge Kosten und Folgekosten. Mit einem Gebäude oder einem Zimmer alleine ist es ja nicht getan: Es muss beheizt werden, man braucht Licht, vor allem jede Menge Blitzen und Leuchten, was hohe Strom- und Gaskosten verursacht. Die Ausstattung und Einrichtung muss auch erst einmal hergestellt werden, was ebenfalls Ressourcen und Energie verschlingt, und steht dann doch häufig für längere Zeit ungenutzt herum. Das Gebäude ist mitunter alt und hat deshalb eine schlechte Energiebilanz, was noch mehr Kosten  verursacht und der Umwelt auch nicht gut tut. Darüber hinaus muss man die Fahrt zu dem Fotostudio in seine Ökobilanz miteinrechnen. Wohnt man auch dort oder muss man jeden Tag mit dem Auto dorthin fahren? Das Sprit immer teurer wird ist auch keine Neuigkeit.

Doch welche Alternativen gibt es zu teuren und wenig umweltfreundlichen Fotostudios?

Hier ein paar Ideen:

  • In der eigenen Wohnung, falls genug Platz vorhanden, ein Studio einrichten. Damit entfallen zusätzliche Mietkosten und man spart sich den Sprit.
  • Wenn man ein Studio oder eine Wohnung mietet nicht immer auf die coolste Location schauen, sondern auf die Energiebilanz des Gebäudes. So lassen sich Kosten sparen und der Umwelt tut man auch einen Gefallen.
  • Das Studio mit anderen teilen. Da man vermutlich nicht von morgens bis abends nur im Fotostudio verbringt, könnte man es in Zeiten in denen man nicht vor Ort ist vermieten oder mit anderen Fotografen “Studiosharing” betreiben.
  • Ein Fotostudio nur bei Bedarf anmieten. Eine Link-Listen zu Webseiten von Fotomietstudios gibt es beispielsweise bei fotografr.de. Bei fotofenster.de gibt es sogar ausführlichere Informationen zu Preisen und Ausstattung der einzelnen Studios.
  • Mit dem Fahrrad zum Studio fahren.
  • Ein etwas exotischerer Vorschlag: ein Studio in einem Gartenhäuschen einrichten. Kostet weniger als ein großes Studio und bietet ein interessantes Setting. Vernünftig heizen lässt sich dies (im Winter) aber eher nicht.
  • Der letzte Tipp: ohne Studio auskommen und draußen fotografieren. Damit erzielt ihr die beste Energiebilanz und arbeitet an der Nachhaltigkeit unserer Welt.

Hier nun zwei Shootingbeispiele wir man gut ohne Studio fotografieren kann:

Im Winter ist es nicht immer ganz einfach Portraitshootings im Freien abzuhalten. Es ist zu kalt, zu naß oder beides und das Licht macht sich rar. Wer ein Fotostudio hat, ist hier auf der “sicheren Seite” – nicht zu kalt, zu naß und optimal ausgeleuchtet. Natürlich bringt Studiofotografie Vorteile mit sich und macht die Fotoergebnisse viel kalkulierbarer, was in einigen Branchen, wie in der Werbung, unablässlich ist. Allerdings finde ich kann man bei der Portraitfotografie durchaus auch andere Wege gehen. Denn: ein Fotostudio kostet Unterhalt, jede Menge Strom und Equipment. Alles Kosten und Stromverschwendung die nicht unbedingt sein müssen und schon gar nicht ökologisch und nachhaltig sind.

Warum also nicht mal draußen shooten? Mein Schneeshooting habe ich vor ein paar Beiträgen schon vorgestellt. Denn trotz widriger Witterungsverhältnisse kann man mit Hilfe von Kompaktblitzen ein gutes und interessantes Lichtstetting schaffen.
Hier ein Beispiel bei schlechtem Wetter:

Experiment mit Kompaktblitz

Experiment mit Kompaktblitz

Bei diesem Foto habe ich den Kompaktblitz links unten auf den Boden gelegt um mein Modell zu beleuchten. Durch diese Beleuchtung und die versteckte Pose hinter dem Baum bekommt das Bild etwas mystisches und unheimliches. – Man braucht also nicht immer strahlenden Sonnenschein um interessante und stimmungsvolle Fotos zu machen.

Da in den letzten Tagen die Sonne auch mal wieder rausgekommen ist, habe ich direkt die Chance genutzt und noch ein paar Portraitaufnahmen gemacht. – Hierbei habe ich das Licht der späten Nachmittagssonne genutzt, womit man die beste Lichtstimmung erreichen kann. Diesmal also ganz ohne Blitz und Reflektor.

Bei schönem Abendlicht:

AbendlichtPortrait

Portrait im Abendlicht

schönes Licht ganz ohne Studioblitz

Schönes Licht ganz ohne Studioblitz

Durch das sehr intensive und warme Licht ist das Modell auch ohne Blitz optimal ausgeleuchtet und die Fotos wirken sehr natürlich. Die hellen Wände, hier an der Museumsmeile in Bonn, bieten einen neutralen Hintergrund, der auch noch als Reflektor dient. Diesen Effekt kann man beim Bild oben sehr gut sehen. Das Hauptlicht (Sonne) kommt von rechts, und ist als direktes Sonnenlicht recht hart. Dennoch ist die (vom Betrachter aus) linke Gesichtshälfte ebenfalls gut beleuchtet, da eine helle, hohe wand zur Linken reichlich diffuses Aufhelllicht liefert.

Mein Fazit: Fotostudio und Studioanlagen müssen nicht sein, um schöne und vor allem natürliche Porträtfotos zu machen. Man muss sich als Fotograf nur ein wenig an die herrschenden Lichtverhältnisse anpassen und mit ihnen spielen. – Das Licht der Sonne ist sowieso das schönste Licht das es gibt.

Also nutzt das schöne Wetter, solange es noch da ist!

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